Männer und Hormone? 

Bis vor einigen Jahren waren Hormone Frauensache – zu augenfällig und öffentlich thematisiert sind die Monatszyklen der Frau. Frauen nehmen vom 14. Lebensjahr an Hormonpräparate ein, Frauen kommen in die Wechseljahre, fast alle Hormone wurden zuerst an der Frau erforscht und tragen Namen, die sich auf Organe beziehen, die Männer gar nicht haben, wie z.B. das Gelbkörperhormon.

In dieser rosalila Hormonwelt fühlen sich die meisten Männer nicht wirklich aufgehoben; sie nehmen keine Pille, kommen nicht in die Wechseljahre, werden nicht einmal alle vier Wochen von Schmerzen, Blut und Gefühlsschwankungen heimgesucht, haben niemals Migräne und sind stets ausgeglichen. Was also sollen Männer mit Hormonen?

Die Wahrheit ist simpel – beide Geschlechter verfügen über die gleichen Hormone. Allein die Konzentrationen sind unterschiedlich. So würde schon eine für einen Mann niedrige Konzentration an Testosteron bei Frauen zu Stimmbruch und Bartwuchs führen – ehemalige DDR-Kugelstoßerinnen oder ehrgeizige Bodybuilderinnen liefern augenfällige Beweise.

Sexualhormone

Sexualhormone sind die wohl bekanntesten Hormone, gefolgt vom Stresshormon Adrenalin und den Schilddrüsenhormonen.

Testosteron

Diesem Hormon werden vor allem die Ausprägung einstmals typisch männlicher Eigenschaften zugeschrieben:

  • Knackiger Po, breite Schultern, Sixpack
  • Bart- und Brusthaare
  • Libido und Potenz
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Intelligenz
  • Durchsetzungsvermögen

Also alles, was den guten Jäger ausmacht. Diesen Archetyp bewundern wir, wenn wir uns ein Fußballspiel oder andere sportliche Wettbewerbe ansehen.

Mit zunehmendem Alter wandelt sich unser Jäger langsam zu einem Menschen mit flachem Po, schmalen Schultern und rundem Bauch. Er bekommt einen Busen und verliert allgemein an Kraft – was ist passiert?
Der Mann kommt nicht in die Wechseljahre, der Mann verliert ab dem 25. Lebensjahr kontinuierlich seinen Testosteronspiegel. Ein männliches Klimakterium gibt es nicht.
Der moderne Mann lebt nur noch an Wochenenden, in knapp bemessener Zeit und nur in geschützten Reservaten in einer Jägergesellschaft, in der er ungestraft Emotionen körperlich ausagieren und dem Korpsgeist frönen darf (Bundesliga).
Die übrige Zeit übt der Jäger eine bewegungsarme Tätigkeit aus, seine Nahrung wird ihm geliefert und Stress ist allenfalls noch verbal abzubauen. Das Stresshormon Cortisol lässt den Testosteronspiegel sinken, den Blutzucker- und Insulinspiegel steigen.
Insulin baut Fett auf, der Muskelapparat verschmächtigt sich, der Konsum energiereicher Nahrungs- und Genussmittel steigt, der Taillenumfang nimmt zu. 80 Prozent der Männer mit Konfektionsgrößen <25 entwickeln im Laufe ihres Lebens ein Diabetes.

Stresshormone

Die ständige Stimulation durch Stress führt zur Erhöhung des Gefäßwiderstandes – der Mann wird zum Hypertoniker.
Im Fettgewebe wird Testosteron in Östradiol umgewandelt. Bei der Frau sorgen die hohen Östrogenspiegel für das typisch weibliche Erscheinungsbild einer gesunden Frau, der Mann entwickelt einen Busen.
Jenseits der 50 verfügen besonders übergewichtige Männer über höhere Östrogenspiegel als ihre gleichaltrigen postmenopausalen Frauen. Niedrige Testosteronspiegel gehen mit einem erhöhten Risiko an Prostatakrebs zu erkranken einher. Bei niedrigen Testosteronspiegeln sind die gemessenen Werte an prostataspezifischen Anstiegen (PSA) nicht mehr aussagekräftig – es kommt zu vermeintlich normalen Werten.

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Praxis für Medizinische Prävention
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